Dienstag, 15. März 2022

Kloster Großcomburg, Schwäbisch Hall | Allgemeines 21. März: 1475. Todestag des heiligen Benedikts von Nursia, Vater der Klöster

Der heilige Benedikt von Nursia ist der Vater aller abendländischen Klöster. Der Orden der Benediktiner, den er im 6. Jahrhundert begründete, besteht bis heute. In Kloster Großcomburg, dem „himmlischen Jerusalem“ im Kochertal, hat sich der Geist der Benediktiner erhalten: Ein Fresko erinnert an den Ordensgründer. Benedikt von Nursia starb vermutlich am 21. März 547 – heute vor genau 1475 Jahren.

DER HEILIGE BENEDIKT

Benedikt wurde um das Jahr 480 im italienischen Nursia geboren. Um 500 verließ er seine Heimatstadt und begab sich nach Rom. Er empfand die Metropole als verdorben und gottlos und war schockiert. Benedikt brach mit der Welt und ihren Begierden – und lebte fortan als Einsiedler. Viele der Heiligenlegenden über Benedikt entstanden in dieser Zeit: Der Teufel soll ihn mehrmals bedroht und geplagt haben: Doch Benedikt blieb stets standhaft. Sein fester Glaube und seine tiefe Gottesfurcht faszinierten sein Umfeld; mehr und mehr Menschen begannen dem charismatischen Geistlichen zu folgen. Allmählich entstand eine religiöse Gemeinschaft – inmitten der Auflösung des römischen Weltreichs und den Wirren der Völkerwanderung. Als Benedikt starb, war er weit bekannt für seine Frömmigkeit, aber auch für seine Wunder. Seinen Todestag vermutet man am 21. März 547 – exakt vor 1475 Jahren.

 

EIN MEILENSTEIN: DIE REGULA BENEDICTI
„Ora et labora“, bete und arbeite: Diese Aufforderung ist heute noch weit bekannt. Die prägnante Formulierung ist der Kern der Ordensregel der Benediktiner. 529 gründete Benedikt das berühmte Kloster Monte Cassino, das Stammkloster des Mönchsordens der Benediktiner. Für das Leben in der Gemeinschaft stellte er seine berühmten Regeln, die „Regula Benedicti“, auf. Sie wurde zum Vorbild und Maßstab für alle Klosterregeln im christlichen Abendland. Mit ihrer Klarheit, der Strenge und der Konzentration auf den Glauben fasziniert die Benediktsregel bis heute. Das Leben in der Gemeinschaft war streng geregelt und hatte einen festen Tagesablauf. Müßiggang war strengstens untersagt, genauso wie persönlicher Besitz. Nichts sollte die Mönche von Gott ablenken. Die Mahlzeiten nahm man gemeinsam ein, unnötiges Reden war untersagt. Diese Regeln galten für jeden Benediktinermönch – egal, ob er früher ein reicher Adliger oder ein armer Bauer war.

 

VOM EINSTIGEN BENEDIKTINERKLOSTER GROSSCOMBURG

Im Jahre 1078 übergab Graf Burkhardt II. von Rotenburg-Comburg die Stammburg seiner Familie dem Benediktinerorden. Seit dem 14. Jahrhundert stammten die Mönche der Comburg aus dem Adel. Von den strengen Ordensregeln der Benediktiner wollten sie bald nichts mehr wissen – 1488 wurde das Benediktinerkloster daher in ein Stift für adelige Chorherren umgewandelt. Die geistlichen Aufgaben übernahmen Chorvikare, die adeligen Chorherren lebten hingegen standesgemäß in geräumigen Wohnungen. An die bescheidenen Ursprünge als Benediktinerkloster erinnert heute noch ein Fresko in der Wintersakristei. Es zeigt den heiligen Benedikt in schwarzer Ordenskleidung, neben ihm steht der heilige Nikolaus.

 

DER GLANZ DES GLAUBENS

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Großcomburg säkularisiert. Doch der Glanz von einst ist nicht verblasst: Noch heutet wartet das Kloster Großcomburg mit Schätzen auf. Der mächtige Radleuchter mit einem Durchmesser von 5 Metern gehört zu den bedeutendsten Kunstschätzen in ganz Baden-Württemberg. Deutschlandweit gibt es nur vier solcher Leuchter aus der Zeit nach 1100. Der Radleuchter präsentiert ein Bild des Himmlischen Jerusalems – Bilder der Apostel, Wächterfiguren und der segnende Christus sind von Meisterhand gefertigt. Das Antependium, die Altarverkleidung, zeigt den Reichtum der Comburg im Mittelalter: Die kostbare Tafel aus Gold, Silber, Email und geschliffenen Steinen zeigt Christus als thronenden Weltenrichter. Neben ihm sind die 12 Apostel. Die Darstellung ist äußerst fein gearbeitet: Haare, Falten und Gesichtszüge sind gut zu erkennen.

 

SERVICE UND INFORMATION

Kloster Großcomburg

ÖFFNUNGSZEITEN

Klosterareal und Wehrgänge

tagsüber frei zugänglich

 

Stiftskirche St. Nikolaus

Eine Besichtigung der Stiftskirche St. Nikolaus ist nur im Rahmen einer Führung möglich.

 

PREISE

Stiftskirche St. Nikolaus mit Führung
Erwachsene 5,00 €
ermäßigt 2,50 €
Familien 12,50 €

 

HINWEISE

Beim Besuch unserer Monumente einschließlich der kostenpflichtigen Außenbereiche ist der 3G-Nachweis erforderlich. Zusätzlich zum jeweiligen Nachweis muss ein amtliches Ausweisdokument im Original vorgelegt werden, um die Identität überprüfen zu können. In den Innenbereichen gilt grundsätzlich Maskenpflicht.

 

KONTAKT

Kloster Großcomburg

Comburg 5

Comburger Weg

74523 Schwäbisch Hall

info@kloster-grosscomburg.de

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