Luftaufnahme von Kloster Großcomburg

Von der reichen Stiftung zum Ort der BildungMeilensteine

Eine grandiose Erfolgsgeschichte – das war im Mittelalter das Benediktinerkloster Großcomburg bei Schwäbisch Hall. Nach den Mönchen kamen adelige Chorherren, dann zogen pensionierte Soldaten ins Kloster. Neue Karriere machte die Comburg in den letzten 100 Jahren als Ort der Bildung.

Nikolaus und Benedikt, Fresko in der Wintersakristei des Klosters Großcomburg

St. Nikolaus und St. Benedikt.

Die Gründung

Graf Burkhardt II. von Rotenburg-Comburg übergab die Stammburg der Familie 1078 dem Benediktinerorden. So wurde aus der Comburg ein Kloster: Er konnte sein Leben als Mönch im eigenen Kloster beenden. Die Mönche hielten Gedenkgottesdienste für ihn ab, das galt als wirksame Unterstützung auf dem Weg in den Himmel. Den Grafen gehörten auch die Salzbergwerke, die die Grundlage des Reichtums der Stadt Schwäbisch Hall wurden. Nach dem Aussterben der Stifterfamilie übernahmen die Staufer deren Eigentum.

Radleuchter in der Stiftskirche St. Nikolaus des Klosters Großcomburg

Schätze von Anfang an.

Schnelle Blüte, großer Reichtum

Schon zehn Jahre nach der Gründung weihte Bischof Adalbero von Würzburg die Klosterkirche. Das Kloster folgte der zugkräftigen Hirsauer Reform. Die Folge: Viele Stiftungen machten die Comburg reich. Unter Abt Hartwig aus Kloster Hirsau entstanden im 12. Jahrhundert der berühmte Radleuchter und das Antependium. Bald darauf ging es bergab. Im 14. Jahrhundert musste das Kloster sogar den Kirchenschatz verpfänden. 1488 wurde die Comburg in ein Chorherrenstift umgewandelt, eng dem Bischof in Würzburg verbunden.

Lithografie des Klosters Großcomburg, nach Gabriel, um 1840

Die Großcomburg im 19. Jahrhundert.

Was tun mit dem Kloster?

Als mit der Säkularisation am Anfang des 19. Jahrhunderts auch das Chorherrenstift aufgehoben wurde und an den Staat Württemberg fiel, musste man mit den riesigen Bauten etwas anfangen. König Friedrich I. ließ den großen Silberschatz der Comburg in die staatliche Münze nach Ludwigsburg bringen und einschmelzen. Die Bibliothek wurde inventarisiert. 130 wertvolle Comburger Handschriften bewahrt die Württembergische Landesbibliothek heute noch auf.

Blick auf den Ehreninvalidenfriedhof beim Kloster Großcomburg

Der Friedhof des Ehreninvalidencorps.

Bekannte Bildungsstätte

Kurze Zeit war die Comburg Residenz des Prinzen Paul von Württemberg. 1817 übernahm das Württembergische Ehreninvalidencorps die Anlage. Fast 90 Jahre lang, bis 1909, fanden ehemalige Soldaten und ihre Familien hier ihre Wohnung. Danach wurde die Comburg zu dem, was sie noch heute ist: ein Ort der Bildung. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die „Heimvolkshochschule“ in die Klostergebäude ein und nach dem Zweiten Weltkrieg die Landesakademie zur Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer.

Besuchen Sie den verlassenen Ehreninvalidenfriedhof: Der verträumte Ort von ganz besonderem Zauber liegt seit 1852 etwas unterhalb der Comburg.

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