Detail der Josefskapelle von Kloster Großcomburg

Die Stifter sind unverkennbarSchenken- undJosefskapelle

Die Schenken- und die Josefskapelle befinden sich direkt neben der Stiftskirche. Bis zur Neugestaltung durch Propst Erasmus Neustetter im Jahr 1567 war die Schenkenkapelle der Kapitelsaal des Klosters, ein großzügiger Versammlungsraum des 12. Jahrhunderts.

Innenansicht der Schenkenkapelle von Kloster Großcomburg

Kostbare Holzdecken.

Bis 1567 der Kapitelsaal der Mönche

Die Mönche betraten den Kapitelsaal für ihre täglichen Versammlungen durch einen Vorraum. Die beiden Bereiche trennt heute noch eine Bogenreihe, eine romanische Zwerggalerie. Die Holzdecke im Vorraum stammt aus der Spätgotik. Noch kostbarer ist die Decke des Kapitelsaals: Das Holz lässt sich auf das zweite Viertel des 12. Jahrhunderts datieren. Vier der Deckenbretter tragen sogar noch die originale romanische Bemalung. Aus dieser frühen Zeit stammt auch ein romanisches Lesepult im Kapitelsaal.

Grabmale im Vorraum der Schenkenkapelle von Kloster Großcomburg

Grabmale aus mehreren Jahrhunderten.

Sammlung von Grabmalen

Für die Schenken von Limpurg war der Raum der Begräbnisort der Familie. Im Vorraum der Schenkenkapelle, die ihren Namen nach dieser Grafenfamilie bekam, steht das älteste Grabmal aus dem 12. Jahrhundert. Vor allem aus der späten Gotik, aus dem 15. Jahrhundert, haben sich aufwendig dekorierte Grabplatten der Schenken erhalten. Weitere Grabdenkmale vom 12. bis 17. Jahrhundert stammen aus der alten Klosterkirche, die für den barocken Neubau abgerissen wurde.

Innenansicht der Schenkenkapelle von Kloster Großcomburg

Klosterpatron und sein Stifter.

Der Klosterpatron

Eine Statue des Klosterpatrons St. Nikolaus, die ursprünglich im Chor der Klosterkirche stand, befindet sich ebenfalls in der Schenkenkapelle. Gestiftet wurde sie 1418 von Abt Ehrenfried. Eindrucksvoll ist die kräftige farbige Fassung der Figur. Der heilige Nikolaus ist als Bischof dargestellt, gerahmt von einer Inschrift und den Familienwappen des Stifters. Eine Vertiefung in der Brust der Figur ist heute leer. Im Mittelalter enthielt sie kostbare Reliquien.

Grabmal des Stifters Schenk Friedrich V. von Limpurg, 1474, in der Josefskapelle von Kloster Kloster Großcomburg
Grabmal der Stifterin Gräfin Susanna von Thierstein, 1468, in der Josefskapelle von Kloster Kloster Großcomburg

Das Stifterpaar wurde in der Josefskapelle beigesetzt.

Innenansicht der Josefskapelle von Kloster Großcomburg

Blick in die Josefskapelle.

Die Josefskapelle – Hauskapelle der Limpurger

1470 stifteten Schenk Friedrich V. von Limpurg und seine Frau Susanna Gräfin von Thierstein den gotischen Triumphbogen, der die Kapelle in der Mitte teilt. Das Stifterpaar wurde tatsächlich hier beigesetzt, ihre Grabmale sind an der Westwand zu sehen. Graf Friedrich ist entsprechend der burgundischen Hofmode gekleidet, Gräfin Susanna trägt eine Haube und einen kostbaren Mantel. Wegen der hohen künstlerischen Qualität werden die Figuren dem Umkreis des berühmten Bildhauers Hans Multscher zugeschrieben.

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